Konzert-Fotografie

Auf Konzerten zu fotografieren bedeutet Musik sichtbar zu machen. Die Stimmung, die Leidenschaft von Zuschauern und Musikern in Bilder zu fassen. Personen, der Raum und das Licht sind wesentliche Faktoren, die ein Konzert-Foto zu etwas Besonderem macht – und es sind meist auch die Faktoren, die an den Fotografen ganz besondere Herausforderungen stellen.

Die Personen sind wie bereits erwähnt Musiker und Publikum. Für beide gilt es ein Einverständnis zu erwirken, dass man sie fotografieren darf – insbesondere, wenn man die Aufnahmen veröffentlichen möchte. Bei den Musikern ist das in der Regel kein Problem, da – zumindest die kleinere Bands – dankbar für jede Form von Publicity sind. Nur liegt gerade bei diesen kleineren Bands und Musikgruppen, naturgemäß ein intensiver Fokus auf alles, was mit Musik und Sound zusammenhängt. Das Bühnenoutfit der Bandmitglieder ist nicht immer aufeinander abgestimmt, so dass zum Teil unterschiedlichste Stile, Muster und Farben auf der Bühne zusammentreffen, was sich natürlich auf die Bildgestaltung auswirkt.

Der Raum ist meist eine Bühne. Oft erhöht – selten zugänglich. Meist nur von Vorne einsehbar. Und wenn die Bühne mal ebenerdig ist, dann stehen die Zuschauer bis an den Bühnenrand dicht an dicht und aus verständlichen Gründen sind sie nicht immer begeistert dem Fotografen Platz zu machen. Das heißt, es ergeben sich nur relativ wenige Blickwinkel – oder anders ausgedrückt: Man muss sich jede Perspektive hart erarbeiten. Damit es nicht zu einfach wird, stehen dann da noch die notwendigen Mikrofonständer, hinter denen Gesichter verschwinden, sowie die obligatorischen Notenständer und Tablett-Halter, die die Instrumente verdecken. Da kommt man sich manchmal so vor, als müsste man ein seltenes Wildtier im Wald fotografieren. 😉

Wer große Bühnen-Shows von internationalen Stars vor Augen hat, wird bei den kleinen Club-Konzerten mit einer ganz anderen Realität konfrontiert. Das Licht wird meist vom Veranstalter fest installiert bereitgestellt und passt selten zur Aufstellung der Band. Irgendjemand steht immer zu dicht unter einem Scheinwerfer, während Schlagzeuger und Bassisten sich im Dunkeln verlieren. Überhaupt herrscht Schummer-Stimmung vor – d.h. Licht ist zum Fotografieren grundsätzlich zu wenig da. Und das, was an Licht da ist, ist meist nicht unproblematisch. Die Farben der Scheinwerfer sind im Interesse der Veranstalter auf das Empfingen der anwensenden Gäste abgestimmt. – Wo im Konzertraum rote und grüne Scheinwerfer stimmungsvolle Atmospäre zaubern, hinterlassen sie auf den digitalen Kamerasensoren doch eher ungesunde Hauttöne bei den Bühnen-Helden.

In der Summe ist die Konzert-Fotografie technisch immer eine Herausforderung, aber stellt auch den Rahmen für ein besonderes Flow-Erlebnis, wenn es gelingt Musik, Stimmung und Atmosphäre zu einmaligen Bildern werden zu lassen, die unvergessliche Augenblicke einfangen.

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